Einschläfern zuhause - Erfahrungsberichte gesucht

[Lina]

Hallo meine Lieben.

Ich habe heute ein trauriges Thema auf dem Herzen.

Mein Kater Artemis ist jetzt ca. 18/19 Jahre alt und seit über 15 Jahren mein Begleiter, er hat seit letztem Jahr immer mehr abgebaut. Meine zwei Katzen aus der Kindheit wurden leider damals nach 2 und 7 Jahren überfahren und ich habe bisher nur einen Hund begleiten dürfen, als er in der Tierklinik eingeschläfert wurde.

Nun rückt aber der Zeitpunkt immer näher, dass wir auch Artemis über die Regenbogenbrücke gehen lassen müssen. Ich hatte diesbezüglich vor 2 Monaten schonmal mit der Tierärztin gesprochen. Da bestand er schon nur noch aus Haut und Knochen und die Arthrose wurde so schlimm, dass wir mit ihr beschlossen haben, ihm bis zum Lebensende nun täglich Schmerzmittel zu geben. Er hatte durchaus noch schöne Tage im Sommer. Aber jetzt baut er mehr und mehr ab.

Am Wochenende wird die Tierärztin zu uns kommen und dann werden wir ihn erlösen. Zuhause, in seiner gewohnten Umgebung.

Ich bin mir durchaus meiner Verantwortung bewusst, ihn nicht leiden zu lassen. Aber irgendwie ist es auch ein scheißblödes Gefühl, den Todeszeitpunkt zu “bestimmen“. Und auf Samstag zu warten. Ich habe zwar noch die Möglichkeit, einen Rückzieher zu machen und es zu verschieben. Aber wir wissen ja auch, dass es nicht besser werden wird.

Hat jemand von euch sein Tier zuhause einschläfern lassen? Ich würde mich über ein paar Erfahrungsberichte freuen, aber nur, wenn sie keine alten Wunden aufreißen...

Danke
Lina

[Bine]

Liebe Lina,
da habt ihr eine schwere Zeit und einen noch schwereren Gang vor Euch
Ich habe das alles hinter mir
Randy in der Tierarztpraxis
Tiffy ist Zuhause tot umgefallen
Nuri, Vicky und Spiky durften Zuhause gehen
und bei Cooper hatten wir keine Wahl, er ist in der Tierklinik eingeschläfert worden

Nuri und Vicky lagen auf ihrem Kissen, als der Tierarzt die Spritze gesetzt hat, Spiky hatte
ich im Arm.

Wenn ich es mir für mein Tier wünschen kann, würde ich immer den Tierarzt zu uns bitten.
Wir hatten jeden (auch Randy, Tiffy und Cooper) noch eine Nacht bei uns, damit der Rest
des Rudels und auch wir, begreifen und uns verabschieden konnten. Da ist aber jeder Hund
anders, meine waren und sind immer sehr eng miteinander. Dieser Abschied war wichtig!
Allerdings sollte Pericolo nicht dabei sein, wenn der Tierarzt kommt!!!

Versuche bis zum Termin jeden Moment zu genießen und verwöhne Deine Samtpfote, wo es nur geht

[miablau]

Hallo Lina,

kein schönes Thema leider. Assy und Roni hatten es bei uns da am besten, die sind einfach gegangen, still und leise. Als Mensch ist man da wie geschockt, aber an sich, die beiden haben sich das ja ausgesucht, da war das schon ok irgendwie.
Bei Charlie weiß ich bis heute nicht, war es ein Fehler noch in die Klinik zu fahren, er ist da ja dann eingeschläfert worden, mir war das gar nicht bewusst richtig, ich wollte den behandeln lassen, die TÄ meinte aber dann, naja dem kann man eigentlich nur noch einen Gefallen tun indem man ihn jetzt gehen lässt. DAS war echt zum kotzen und das bleibt einem im Kopf.
Bei Anita wusste ich ja was bevorsteht, keine Ahnung warum ich da nicht gesagt hab das die TÄ zu uns kommen soll, weiß ich bis heute nicht, mache ich aber auch nie wieder, es sei denn wie bei Charlie, da ging es einfach nicht anders.
Miss Riga und Balto, das waren auch beides Fälle da wusste man, macht es noch Sinn eine Behandlung zu machen oder eben nicht. Da wusste die Praxis aber auch das es bald soweit sein kann und die meinten, ich müsste mich dann melden und jemand würde kommen. Also wie bei dir, einen festen Termin hatten wir nicht. Es war bei beiden dann so, Riga konnte aus dem Bett nicht mehr aufstehen und Balto nicht mehr aus seinem Körbchen. Als Mensch will man das nicht was da passiert, aber als Mensch sind wir, meine ich, auch verpflichtet das Leiden so gering wie möglich zu halten. Bei Riga und Balto hat es dann ca. 2 Stunden gedauert bis jemand von der Praxis kam, da drehst du nervlich durch zu Hause. Aber als dann alles vorbei war, für Riga und Balto war es ok, die waren in ihrem Umfeld und es war alles ok.
Ehrlicherweise muss ich zugeben, Riga MUSSTE es noch dramatisch machen. Ihr Zwerchfell, irgendwas war mit ihrem Zwerchfell, genau weiß ich das nicht mehr, Riga war schon gegangen, Herzschlag war weg, aber das Zwerchfell hat noch "gekrampft", das gibt es, das sieht dann so aus als wollte sie noch nach Luft schnappen, das macht aber das Zwerchfell. Der TÄ tat das sehr leid, da konnte sie aber auch nichts gegen machen. Das war schon seltsam, vielleicht auch gruselig, aber das war ja auch Miss Riga.
Miss Riga und Balto waren zufrieden als sie gegangen sind, das geht nur in einem gewohnten Umfeld.
Wir als Menschen wollen auch nicht mehr leiden als wir müssen und ein Tier länger leiden zu lassen für sich selbst, Nein Nein. Wenn du weißt die Zeit ist da, dann ist das alles richtig so.

Genießt die Zeit die noch da ist und bitte vergiss nicht, auch wenn ein Lebewesen aus der Welt verschwindet, im Herzen bleibt es immer.

[Barbara]

Liebe Lina,
das ist wirklich ein trauriges Thema. Den Zeitpunkt bestimmen zu müssen ist nicht einfach und belastet jeden normal fühlenden Menschen jedes Mal aufs Neue.
Ich habe selbst leider keine Erfahrung mit dem Einschläfern zuhause, aber eine Freundin hat damals ihre Cockerhündin bei sich daheim einschläfern lassen. Diese hatte immer Angst beim Tierarzt, hat diesen aber zuhause nett begrüßt und die ganze Prozedur war ruhig und angstfrei für den Hund.
Ich wünsche Dir viel Kraft für diesen Schritt.

[Lina]

Danke. Heute ist er seit 5.555 Tagen bei mir - und heute ging es ihm relativ gut.