Cooper

Hier veröffentlichen wir Berichte über das Zusammenleben mit alten und oder behinderten Hunden

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Cooper

Beitragvon Bine » Mi Jul 31, 2019 15:28 pm

Ich war vergangene Woche mit Cooper beim Augenarzt, weil mir auffiel, daß mein Schatz in der Dämmerung schlecht sieht und auch die Linsen sich sehr getrübt haben.

Eigentlich hatte ich mit „Grauem Star“ gerechnet, wäre nicht so tragisch gewesen, weil operabel.

Die Diagnose hat mich nun aber doch erst einmal umgehauen Progressive Retinaatrophie (PRA) ist nicht behandelbar und führt unweigerlich zur vollständigen Erblindung. :flenn:
Die Krankheit ist bei Cooper auch schon recht weit fortgeschritten, er orientiert sich sehr stark an Spiky und Tessy und weil ich eher wenig mit ihm allein unterwegs bin,
ist das Ausmaß bisher nicht so sehr aufgefallen.

http://www.tieraugen.com//wp-content/up ... 03/PRA.pdf

So langsam hat sich der erste Schock gelegt und jetzt müssen wir das Beste aus der Situation machen und es liegt ein Haufen Arbeit vor uns, solange er noch etwas sieht

Hier mal eine Zusammenstellung auf dem Internet die es, so finde ich, auf den Punkt bringt:

VERTRAUEN
Die Basis für ein erfülltes, unbeschwertes Leben ist Vertrauen. Noch mehr als ein sehender Hund ist ein blinder Hund im Alltag auf die Unterstützung seiner Bezugsperson angewiesen.
Einem blinden Hund erschließt sich relativ schnell und leicht der Sinn von Signalen, die ihm den Alltag erleichtern (z.B. Ankündigung von Hindernissen).

FREIHEIT
Man muss den Spagat zwischen Sicherheit und Freiheit schaffen.

EMPATHIE
Einem blinden Hund fällt es naturgemäß oft schwerer als einem sehenden Hund Reize oder Situationen einzuschätzen. Ohne Sehvermögen wirkt einiges unvorhergesehener und bedrohlicher.
Blinde Hunde sind unter Umständen geräuschempfindlicher und können allgemein auf akustische oder taktile Reize stärker reagieren als andere Hunde.
Deshalb muss man helfend eingreifen bevor es ihm zu viel wird und er sich allenfalls genötigt sieht, sich selbst zu helfen, weil er mit der Situation überfordert ist. Dann darf eben kein Fremder ohne
Vorwarnung seinen Kopf tätscheln.

KOMMUNIKATION und ANKÜNDIGUNGEN
Das A und O einer gelungenen Beziehung mit Ihrem blinden Hund ist Kommunikation. Akustische Signale sind eine höfliche und angenehme Form von Kommunikation. Ein verbal angekündigter Richtungswechsel ist grundsätzlich einem Zupfen oder gar Rucken an der Leine vorzuziehen.
Ankündigungen stellen einen besonders wichtigen Aspekt von Kommunikation dar. Noch mehr als ein sehender Hund schätzt ein blinder Hund die Ankündigung von Handlungen, da diese auf den Hund schnell übergriffig und einschüchternd wirken können. Man sollte seinem blinden Hund z.B. das Anziehen des Brustgeschirrs, das Aufheben oder auch das Streicheln verbal ankündigen. Auch wenn ein blinder Hund durch seine anderen Sinnesorgane viele Situationen erstaunlich gut einschätzen kann, sollte auf verbale Ankündigungen nie verzichtet werden. Die daraus resultierende Erwartungssicherheit gibt ihm Halt und bewahrt ihn vor unangenehmen Schreckmomenten.

SIGNALE
Ein blinder Hund braucht spezielle Signale, um den Alltag möglichst uneingeschränkt meistern zu können. Ein Bordstein ist z.B. ein alltägliches Hindernis, bei dem der blinde Hund Hilfe braucht. Auch Richtungsangaben wie Links, Rechts oder Zurück sind hilfreich. Ein Stopp-Signal oder auch ein – für den Hund weniger einschränkendes – Langsamer-Signal sind wie ein Weiter-Signal äußerst zweckmäßig.

ARTGENOSSEN
Hunde kommunizieren überwiegend über optische Signale. Selbstredend liegt gerade darin die größte Einschränkung Ihres blinden Hundes. Deshalb sollte man ihn bei Begegnungen mit Artgenossen immer unterstützen.

Die andere Sinne des Hundes nutzen
Sei kreativ und nutze den Riech- und Gehörsinn deines Hundes! Die Nase ist sein wichtigstes Organ. Ein blinder Hund erkundet mit seinem ausgeprägten Riechsinnes seine Umwelt, nimmt unzählige Gerüche wahr und orientiert sich an diesen. Auch sein Gehör ist unserem Gehör weit überlegen. Das Sprechen mit freundlicher Stimme hat eine positive Wirkung. Gestalte deine gemeinsamen Spaziergänge mit interessanten Aufgaben, bei denen dein Vierbeiner seinen Riech- und Gehörsinn einsetzen kann (Dummyarbeit, ZOS, Leckerlis verstecken, Schnüffelteppich ) So lastest du ihn geistig und körperlich optimal aus. Denke auch an den Tastsinn deines Vierbeiners: Regelmäßiges Kuscheln, Kraulen und Massieren, besonders bei einem blinden Hund, stärkt die Beziehung.

Im Haus:
• Treppen sichern
• Möbel nicht mehr großartig umstellen – wenn doch mit Leine mehrmals die Wege erarbeiten
• Scharfe ecken schützen
• Nichts mehr herumstehen lassen

Draußen:
• Möglichst gleiche Wege gehen, das gibt Sicherheit
• Blindenhalstuch anziehen

Übungen:
• Das Glöckchen muss konditioniert werden.
• Heranrufen im Freilauf mit Ankersignal
• STOPP
• Stopp + Achtung + Stufe
• Weiter
• Langsam
• Im Hindernisparcours der Kommandos links/rechts Stopp erlernen
• Ankündigungen bei Suchspielen wann fängt das Spiel an, wann hört es auf

Am Freitag Abend haben wir unsere erste Trainingsstunde und ich bin schon sehr gespannt. :wink:
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Re: Cooper

Beitragvon strecki » Mi Jul 31, 2019 21:06 pm

:shock: ..... das ist bestimmt eine unerwartete Diagnose.
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Re: Cooper

Beitragvon Barbara » Mi Jul 31, 2019 22:24 pm

Das tut mir Leid für Cooper und auch für Euch. Ich wünsche Euch viel Erfolg bei Umsetzen der Tipps. Wäre schön, wenn Du weiter berichtest.
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Re: Cooper

Beitragvon Coco Cocker » Mi Jul 31, 2019 22:57 pm

Barbara hat geschrieben:Das tut mir Leid für Cooper und auch für Euch. Ich wünsche Euch viel Erfolg bei Umsetzen der Tipps. Wäre schön, wenn Du weiter berichtest.


Ach nein, das tut mir leid. Keine schöne Diagnose :roll: ja, bitte berichte weiter. Das ist wirklich ein Schwung Arbeit, der da auf Euch zukommt.

Aber ich wünsche Euch trotz allem viel Spaß bei der Trainingsstunde. :D
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Re: Cooper

Beitragvon Sir_mk » Mi Jul 31, 2019 23:09 pm

Drücke euch die Daumen, das ihr alle gut zurecht kommt. Die Diagnose alles andere als schön, aber Ihr habt ja schon einen mächtigen Plan mit der Diagnose umzugehen.
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Re: Cooper

Beitragvon Bine » Do Aug 01, 2019 7:11 am

Für die Trainerin ist es auch Neuland und wir müssen uns da gemeinsam heranarbeiten.

Ich finde wichtig:
stopp
vorsicht
achtung stufe
achtung treppe
geh links
geh rechts

Fällt Euch noch was ein :gruebel:
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Re: Cooper

Beitragvon ninjo » Do Aug 01, 2019 7:48 am

Die Diagnose war bestimmt ein riesen Schreck für euch, es tut mir so leid. Ich drücke euch mal ganz dolle :kuss: . Am Anfang wird es bestimmt nicht so leicht sein mit eurem Süssen den Alltag neu zu gestalten und zu meistern. Ich bin überzeugt, ihr werdet euren Weg mit der Zeit finden und euch "einleben" . Ich kenne auch Hunde, die blind sind und die machen das so super. Natürlich brauchen sie mehr Unterstützung von uns und wir müssen für sie vorausschauend unterwegs sein. Wichtig ist ihn sehr gut beobachten, wo braucht er vermehrt unsere Hilfe, vor allem am Anfang, und wie können wir ihn in seiner Selbstsicherheit stärken. Das wäre für mich auch sehr wichtig. Ich drücke euch alles was wir haben und bin überzeugt, ihr packt das :verliebt:
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Re: Cooper

Beitragvon Pedi » Do Aug 01, 2019 14:56 pm

Bine, ich kann dir aus Erfahrung mit Larissa sagen, dass es viel entspannter wird als du denkst. Hunde können sich unheimlich gut darauf einstellen. Nur auf dem Spaziergang muss man ein wenig acht geben, wo der Hund so lang läuft. Für Larissa hieß es leider nur noch an der Leine bleiben, da sie ja auch schon taub war.
Ein gut erzogener Hund wird nicht darauf bestehen, dass Du die Mahlzeit mit ihm teilst; er sorgt lediglich dafür, daß Dein Gewissen so schlecht ist, daß sie Dir nicht mehr schmeckt
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