Goldakupunktur bei Spondylose

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Goldakupunktur bei Spondylose

Beitragvon Inge » Di Jan 17, 2006 10:26 am

Ende Nov./ Anfang Dez. habt Ihr alle mit viel Mitgefühl die mannigfachen Krankheiten von Assy verfolgt, bis dann zu guter Letzt auch noch Diagnose: Spondylo-Arthrose genannt wurde. Mich stürzte zumindest die erste Aussage meines TA in Verzweiflung:
Man könne da nichts machen. Assy müsse auf Dauer wohl Schmerzmittel nehmen.
Habe lange mit ihm gesprochen, er hat ausführlich alles erklärt, trotzdem bin ich mit hängenden Ohren nach Hause.
Gleich abends bin ich dann ins Internet, habe vieles über Spondylo erfahren. Half mir alles nicht, weil auch da keine Hoffnung auf Änderung/Heilung gemacht wurde.
Immer wieder tauchte der Begriff: TCM auf. Erinnerte mich an Tchibo, bedeutet aber
Traditionelle Chinesische Medizin. Klar, lief auf Akupunktur hinaus.
Machte mich natürlich neugierig.
In vielen Hunde-Foren, die ich über Google fand, tauchte für diese Behandlung immer wieder der Name eines bestimmten TA auf. Er hat eine Internet-Seite, informiert dort sehr ausführlich über Spondylo und seine Behandlungsart mit Goldimplantaten.
Parallel zu meinen Internet-Recherchen hatte ich natürlich Freunde und Bekannte befragt. Auch in dem Kreis tauchte immer wieder der Name dieses Arztes auf, allerdings mit Bewertungen von: „Der ist super, nur den kannst Du nehmen“ bis: „Bloss den nicht“.
Hmm, ich bin nicht der Mensch, der an Wunderheiler glaubt, aber ein Anruf am nächsten Morgen war die Sache doch wert. Das Telefongespräch verlief zu meiner Freude sehr ausführlich und sehr auf meinen Fall bezogen, obwohl der Radau im Hintergrund auf Hochbetrieb in der Praxis schliessen lies.
Dann habe ich einen Termin bekommen für den 10.01., wir vereinbarten ausdrücklich einen Gesprächstermin und nur vorsichtshalber machten wir aus, dass Assy an dem Tag nüchtern bleiben sollte. Immerhin waren es 260 km Fahrt und wenn ich mich nach dem Gespräch zum Eingriff entschliessen würde, könne man das sofort tun.
Dann kam noch der dringende Rat Assy bis zu diesem Termin regelmässig einmal pro Tag Metacam zur Schmerzbehandlung zu geben. Das hatte übrigens auch mein hiesiger TA geraten, Assy hat nie Unverträglichkeit gezeigt. Ganz im Gegenteil, mittags nach der Einnahme ging es ihr blendend, am nächsten Morgen (das Zeug wirkt 24 Stunden) kam sie jedoch kaum auf die Beine, die Wirkung schwächt halt ab.
Bis zum 10.01. war wenig mit Assy los. Sie hatte trotz Medikament wohl Schmerzen, quiekte oft, lag vielleicht auch zusätzlich an dem Bandscheibenvorfall an den Halswirbeln. Das bremste sehr unser Zusammenleben, ich wollte ihr wenig zumuten, Charlie musste aber Ausgleich haben. Es war eine schwere Zeit, ich wartete bang auf den Termin.
Von vorne herein habe ich mir keine Hoffnung gemacht, dachte nur, wenn durch die Implantate wenigstens Stillstand, oder wenigstens für einige Zeit, erfolgt, dann hilft das schon. Der TA macht einem auch vorher keine Versprechen. Man wird ausdrücklich drauf hingewiesen, es kann besser werden, sofort, oder in Wochen, oder in Monaten, oder gar nicht.
Dann kam der 10.01.
Was mache ich mit Charlie ? Er konnte unmöglich mit, hatte aber noch nie erlebt, dass ich mit Assy länger allein weggefahren bin. Er durfte immer mit. Durch eine List und mit Hilfe meiner Schwester klappte es, er war aber den ganzen Nachmittag deprimiert, obwohl meine Schwester bei ihm blieb.
Assy war nüchtern, hatte alle „Geschäfte“ erledigt, hätte ein netter Ausflug werden können.
Die Fahrt war nervig, es war nicht mein Tag. Einmal bin ich geblitzt worden, bei Abfahrt von der Autobahn konnte ich nur mit einer Notbremsung grösseren Blechschaden vermeiden.
Dann waren wir da, etwas zu früh, sind noch gemütlich und langsam um den Block.
Dann in die Praxis rein, Papierkram erledigt und kurz warten. Aus einem Raum wurde ein grosser schwarzer Hund heraus getragen, in Narkose, Zunge lange ausgestreckt, Ihr kennt das sicher. Die Gefühle werden dann mulmig.
Dann wurden wir freundlich vom TA in ein Behandlungszimmer gebeten. Assy wurde extra begrüsst, ging auf die Waage, blieb dann erstmal unten sitzen. TA und ich sprachen dann ausführlich erst vor den Röntgenbildern, die ich mitbringen musste. Dann kam Assy auf den Tisch, man zeigte mir die Grösse der evt. Behandlungsstelle. Ich fühlte mich sehr sicher, sehr gut informiert und beraten und stimmte dem sofortigen Eingriff zu. Ohne grosses Tamtam legte man Assy eine Manschette an um ihr die Narkosespritze zu geben. Auf keiner Seite herrschte Nervosität oder Hektik. Assy fiel schnell um, streckte alle Viere seitlich von sich, lag glatt auf dem Bauch. Man wollte mich beim Eingriff dabei haben, es wäre fast unblutig.
Na gut, dachte ich. Assy wurde rasiert, etwa 10 x 15 cm. Nicht viel, fällt kaum auf, wächst schnell zu. Dann holte man ein Polster in Form eines Hügels und Assys Hinterteil wurde darüber gezogen, so dass die Lendenwirbel deutlicher hervortraten. Die Implantate wurden mir gezeigt. Sie sind wesentlich kleiner wie die Microchips, die meine Hunde unter der Haut tragen. Trotzdem entschied ich mich, jetzt raus zu gehen. Ich konnte Assy so nicht ertragen. Ich bin ein Weich-Ei. Keine 10 Minuten später wurde Assy dann herausgetragen, auf ein grosses Polster vor mich hingelegt, der TA meinte mit Augenzwinkern: „In 15 Minuten ist ihr Hund wieder da.“ Ich richtete mich auf länger ein, aber Assy stand schon nach 10 Minuten, legte sich aber noch mal hin, um nach weiteren 5 Minuten wirklich wieder topfit da zu stehen.
In der Zeit unterhielt ich mich mit dem TA, bekam noch einmal den Hinweis, dass er nichts versprechen würde, dass ich noch eine Woche Metacam geben soll, dann in der nächsten Woche es schrittweise absetzen sollte. Eine Bemerkung irritierte mich: „Wird Assy zu wild, bremsen sie sie in den nächsten Tagen noch.“
Hmm. Ich hab mir nichts weiter gedacht, habe bezahlt, bin mit Assy zum Ausgang.
Assy stürzte förmlich raus, wollte sofort ins Auto, wollte selbst rein springen, was sie seit Monaten nicht mehr macht. Na gut, ich hatte Verständnis, dachte sie will da weg, womöglich hat ihr doch etwas dabei wehgetan.
Zur Autobahnauffahrt waren es zwei km. Assy kam von ihrem üblichen Platz im Beifahrerfussraum auf den Sitz und fängt mit mir an zu sprechen. Mag Euch blöd vorkommen, aber ich rede mit meinen Hunden. Assy sprach wie sonst, wenn wir über Leckerchen reden. Komisch, ja sie war doch nüchtern, aber erwartet eigentlich im Auto nie etwas fressbares. Sie sprach weiter. Ich wurde nervös. Mir kam der Gedanke: „Sie benimmt sich als hätte sie Hummeln im A…. .“ Bei dem Gedanken fuhr ich den nächsten Parkplatz an und siehe da, Assy verschwand dringend in den Büschen. Anschliessend zeigte sie grosse Freude und tollte durch die gefrorene Wiese. Wie durchgedreht. Ich war völlig verwirrt, dachte an Narkosenachwirkungen. Dann wieder ins Auto. Um es abzukürzen, Assy hat die ganze Zeit mit mir gesprochen, bis zu Hause. Eine völlig ungeahnte Situation, spricht sie doch sonst nur nach Aufforderung von mir.
Zu Hause hab ich sie aus dem Auto gehoben. Sie ist einfach abgehauen, wie von der Tarantel gestochen durch die Wiesen gerast, war nicht zu stoppen. Charlie kam dabei, freute sich erst über mich, dann hinter Assy her. Wie die Irren sind die zwei getobt.
Wie war das noch mit dem Bremsen ? Hatte der TA nicht was davon gesagt ? Ich also hinterher, beide eingefangen, ins Haus gebracht. Dort war inzwischen Abendbrotzeit. Assy immer noch wie irre, gegrummelt und gebrummelt (das, was wir Sprechen nennen), nun gab es ja endlich was.
Ihr Verhalten blieb so. Ist auch heute, nach einer Woche, immer noch so. Metacam habe ich bereits reduziert.
Es ist als ob dem Hund ein heftiger Zwang genommen wurde und die alte Beweglichkeit in Topform wieder da ist.
Ich glaubte ja nicht an Wunderheiler, würde aber heute an Wunderheilung glauben.
Mein Hundchen fühlt sich wie neu geboren. Ich werde nicht in Leichtsinn verfallen, die Spondylo ist ja noch da, der Bandscheibenvorfall auch. Assy soll all ihre Freude austoben können, aber wir werden es nicht übertreiben. Wir hoffen einfach alle, dass es Assy jetzt wieder eine lange Zeit so gut gehen wird.
Wer die Adresse oder Internet-Seite des TAes haben will, sagt mit bitte Bescheid.
Er macht auch Vorsorge-Untersuchungen speziell für den alten Hund, er hat mit keinem Wort Kritik an Assys Figur geäussert, einzig geschmunzelt, als ich wegen Mäntelchen ja oder nein fragte: „Assy hat doch selbst Wärmepolster.“

Ich werde weiterhin zu meinem hiesigen TA gehen. Aber sollte ich einmal den Rat eines zweiten TA brauchen, fahre ich gerne noch einmal 260 km.

Danke für Euer Mitgefühl, Danke für die vielen Emails mit den Wünschen für Assy.
Danke für Eure Geduld für diesen langen Bericht.
Mittlerweile ist schon so viel Gras über viele Dinge gewachsen,
dass man keiner Wiese mehr trauen kann. (John Ment)


诚挚问候 von Inge mit Charlie, Miss Riga und Assy in unser aller Herzen
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Beitragvon ClaudiaX » Di Jan 17, 2006 10:47 am

...mal wieder nicht eingeloggt gewesen :oops:
ClaudiaX
 

Beitragvon Moni » Di Jan 17, 2006 11:05 am

Ich freue mich für Assy! Das war für sie genau die richtige Behandlung!
Zuletzt geändert von Moni am Di Jan 17, 2006 11:51 am, insgesamt 1-mal geändert.
LG
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Beitragvon Daniela » Di Jan 17, 2006 11:47 am

Inge, du weißt gar nicht, wie es mich freut, von Assy zu hören, ich hab oft an sie gedacht, wollte aber nicht lästig sein und nach fragen, weil ich mir dachte, wenn etwas Neues gibt, sagst du es uns bestimmt.
Ich finde das Ergebnis der Behandlung wirklich toll - "Wer heilt, hat recht" ist ein guter Spruch zu diesem Thema, Claudia! :wink:
Ich freue mich von ganzem Herzen mit euch und wünsche Assy, dass es ihr ihr ganzes Hundeleben lang gut so geht! Hoffen darf man das, finde ich, hoffen ist nicht unrealistisch!
:wink: :P
"Man kann auch ohne Hund leben - es lohnt sich nur nicht!"
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Beitragvon Aga » Di Jan 17, 2006 14:18 pm

Was tut man nicht alles um unseren Lieblingen ein schönes, schmerzfreies Leben zu ermöglichen. Gut dass es bei Assy anschlägt!
LG aga,julchen,lilly,veni&mika
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Beitragvon Martinas Meute » Di Jan 17, 2006 14:19 pm

Wir hoffen mit Euch, dass es gut anschlägt!
Martinas Meute
 

Beitragvon Nosleepgirl » Di Jan 17, 2006 14:24 pm

Ich drück euch die Daumen, das es so bleibt. Es ist tatsächlich ein Wunder :lol:
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