von Pedi » Mo Mai 16, 2016 6:16 am
Britta, bei einem Hund der fit und agil ist, bin ich auch absolut eurer Meinung. Und wen Larissa nur etwas agiler wäre hätten wir diesen Eingriff längst gemacht. Ich war immer schon ein Befürworter von Kastrationen, nicht nur aus gesundheitlichen Gründen. Aber leider ist Larissa alles andere als fit. Sie ist halt einfach schon sehr sehr alt. Christa hat sie am Mittwoch erlebt. Es war nur etwas wärmer und sie konnte kaum noch krauchen. Unser Spaziergang lief so, dass wir uns gerade mal 100 Meter vom Auto entfernt hatten als wir umdrehen mussten. Meine Maus sah schon aus wie ein Häufchen Elend. Und so kenne ich sie immer wenn die Temperaturen ein paar Grad ansteigen. Sie ist außerdem mitunter wirklich schon arg verwirrt. Gerade heute morgen wieder beim aufstehen. Sie stand in der Ecke und hat den Weg 30cm weiter zur Tür nicht finden können. Ohne Leine gassi gehen, geht auch nicht mehr, weil sie urplötzlich suchend nach mir, panisch in die andere Richtung rennt. Ich könnte noch viele weitere Beispiele schreiben an denen mir auffällt wie sehr sie einfach abbaut. Es macht mir natürlich Angst, denn Larissa ist ein echter Traumhund. Als ich Larissa vor gerade mal 1,5 Jahren zu mir geholt habe, wusste ich, dass unserer Zeit sehr begrenzt sein wird. Wenn man sich einen so alten Hund holt, muss man sich dessen bewusst sein. Und das war ich mir und bin noch immer mehr als Glücklich, dass ich sie gefunden habe. Ich habe mir einfach als Ziel gesetzt ihr für ihre letzte Zeit alles zu geben was sie verdient hat. Ihr ihre letzte Zeit so schön zu gestalten wie es möglich ist. Und dazu gehört auch die richtigen Entscheidungen zu treffen. Klar könnte ich jetzt um eine winzige Chance zu nutzen, sie noch etwas länger zu halten, ihr diese Op zumuten. Der Eingriff wäre aber keine Kleinigkeit. Sie müsste evtl. anschließend stationär aufgenommen werden. Das wäre für Larissa kaum zu ertragen. Ich weiß wie schlimm es für sie ist, wenn sie nach einer "kleinen" Zahn-Op nur ein paar Stunden dort ist. Dann wäre eine solche Op natürlich auch mit vielen Schmerzen verbunden - will ich das einer mindestens 16 Jahre alten Hündin wirklich zumuten? Was kann sie bestenfalls gewinnen, wenn sie diese Tortour übersteht? Ganz sicher wird die Op sie nicht 10 Jahre jünger machen. Obwohl ich echt nichts dagegen hätte. Ich bin sehr froh, dass ich in meiner Tierklinik tolle Ärzte habe die wirklich alle Fachgebiete abdecken und dennoch ehrlich sind und nicht um Geld zu verdienen, ein Tier bis ins unendliche zu therapieren. Klar ist es hart das zu hören aber ich bin dankbar, dass sie so ehrlich und fair dort sind. Daher hat die Klinik mein vollstes Vertrauen.
Eigentlich bin ich immer sehr dankbar für Hilfe und gute Ratschläge. In diesem Fall bin ich aber leider etwas dünn häutig, was ihr sicher nachfühlen könnt. Natürlich wollte ich gestern niemanden beleidigen. Es fühlte sich für mich nur einfach ganz schlimm an. Wie sagt man so schön. Salz in einer offnen Wunde.
Wir waren gestern noch wegen dem Eiter in der Nase in der Klinik und es scheinen diesmal nicht die Zähne zu sein. Das Gebiss sieht soweit man das sehen konnte eigentlich gut aus. Larissa bekommt jetzt AB. Und dann schauen wir mal. Es kann natürlich trotzdem was am Zahn sein oder ein Fremdkörper oder was man natürlich auch nie ausschließen kann, etwas tumoröses. Wir haben natürlich auch nochmal die Läufigkeit besprochen und auch der Doc empfiehlt weiter abzuwarten, da durchaus bei älteren Hunden immer wieder eine verlängerte Läufigkeit vorkommt. Und es noch kein Grund zur größeren Sorge gibt.
Ein gut erzogener Hund wird nicht darauf bestehen, dass Du die Mahlzeit mit ihm teilst; er sorgt lediglich dafür, daß Dein Gewissen so schlecht ist, daß sie Dir nicht mehr schmeckt