Gott schuf den Hund...

schöne und traurige Gedichte, die vielleicht ein wenig trösten

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Gott schuf den Hund...

Beitragvon Karin » Do Jan 04, 2007 11:05 am

Gott schuf auf dem Feld ein Tier und sagte zu ihm: "Schütze den Menschen, geschaffen nach meinem Ebenbild. Ihn sollst du
verehren! Du sollst ihn in der Wildnis schützen, seine Herden hüten, seine Kinder bewachen, ihn begleiten,
wo immer er geht, selbst in die Zivilisation. Du sollst seine Bundesgenosse und sein
Lebensgefährte sein. "Und Gott sprach weiter:" Damit du dies alles vermagst, statte ich dich aus mit
Instinkten, die allen anderen Tieren fehlen: Treue, Ergebenheit und Verständnis, das sogar das des
Menschen selbst übertrifft. An Loyalität übertriffst du den Menschen bei weitem, bist blind für seine
Fehler. An Verständnis übertriffst du den Menschen, denn es fehlt dir die Macht des Wortes. Kein Fehler
der Zunge kann dadurch das Verhältnis zwischen dir und dem Menschen trüben, anders als bei
Verständnis des Menschen mit anderen Tieren oder gar untereinander. Du sollst nur über deine Seele und
durch deine treuen Augen zu deinem Herrn sprechen. Gehe an seiner Seite, schlafe vor seiner Tür, behüte
ihn, schütze ihn gegen seine Feinde, trage seinen Lasten, teile seine trüben Gedanken, liebe ihn und
tröste ihn. Und für all das wird der Mensch immer für dich sorgen, dir all das geben, was du brauchst und
wünscht, nämlich Nahrung, Unterkunft und Liebe. Sei deshalb still und sei der Freund des Menschen. Führe
ihn durch die Gefahren seinen Weg bis zum Land, das ich ihm verheissen habe. Dies sei dein Geschick und
führe zu deiner Unsterblichkeit." So sprach der Herr.
Und der Hund hörte es und war zufrieden.
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Karin
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