Die Rückkehr vom Regenbogen

schöne und traurige Gedichte, die vielleicht ein wenig trösten

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Die Rückkehr vom Regenbogen

Beitragvon Barry2 » Sa Mai 31, 2008 22:40 pm

Ein kleiner Hund kam an der Regenbogenbrücke an und eine Gruppe von Hunden kam sofort zu ihm gelaufen um ihn zu begrüßen. Er war darauf gefasst, nun angegriffen zu werden, aber stattdessen wedelten alle ganz freundlich mit den Ruten und anstatt ihn zu beißen, küssten sie ihn einfach ab.

Es war dort wunderschön und jeder war ganz lieb zu ihm. Keiner von ihnen war in einer "Welpen-Fabrik" geboren und dann als Kampfhund benutzt worden, so wie er damals, um dann in der Gosse zu sterben weil er eine
hässliche Promenadenmischung war.

Sie erklärten ihm, dass sie hier auf ihre "Herrchen" warten würden, die sie so geliebt hatten. "Was ist Liebe?", fragte der kleine Hund und Gott ließ ihn zurückkehren um das herauszufinden.

Es war warm und dunkel; er wartete zusammengequetscht mit den anderen, um geboren zu werden. Ängstlich wartete er, bis er endlich an den Hinterpfoten herausgezogen wurde. Unbehaarte Hände hielten ihn vorsichtig fest und trockneten ihn ab. Sie zeigten ihm, wo es einen Schluck warmer Milch gab. Er hatte nicht die Kraft dazu, sich lange an der Zitze festzuhalten. Seine Brüder und Schwestern waren viel kräftiger als er und schupsten ihn ständig zur Seite. Die Menschenhand schob die anderen Welpen ein wenig zur Seite und hielt ihn so, dass er trinken konnte. "Aaaahhh .. so ist es besser!" dachte er und trank, bis er erschöpft war und zusammengekuschelt an seiner Mutter einschlief.

"Hieran werde ich mich immer erinnern, " sagte er glücklich.“Zu dumm, dass ich erwachsen werden und hinaus in Kälte und Nässe muss, um dort zu kämpfen und dann als Verliererhund zu sterben. Dann weiß ich aber wenigstens, was es heißt ein Hund zu sein." dachte er traurig.

In dieser Nacht kroch er zu seiner Mutter und versuchte zu trinken, aber er rutschte immer wieder zur Seite weg. Wenn seine Geschwister satt waren wurde ihnen der Bauch geleckt und er konnte nur noch die Restmilch trinken, die die anderen übrig gelassen hatten. Aber die Menschenhand die ihm vorher noch geholfen hatte, dass er auch noch etwas abbekam, war jetzt nicht da. Die Zitzen waren ständig leer, wenn er an die Reihe kam.

Schon sich aufzurappeln fiel ihm schwer, so klein und schmächtig wie er war. Als er auf den Rücken fiel und sich nicht mehr aufrichten konnte, begann er zu schreien. Sofort kam der Mensch herbeigeeilt und im Nu war auch die
Menschenhand wieder da und gab ihm einen Gumminippel in sein Mäulchen. Es schmeckte nicht so gut wie die Milch von der Mutter, aber es war warm und vertrieb die Schmerzen in seinem kleinen Bäuchlein.

Der Kleine hatte Probleme beim Atmen, weil seine Lungen nicht voll entwickelt waren - er hatte einfach zu lange gebraucht um den anderen in die Gebärmutter zu folgen, als er seine letzte große Chance von der Regenbogenbrücke bekommen hatte.

Er konnte den Herzschlag des Menschen spüren, der ihn sich, zugedeckt mit einem warmen, weichen Tuch, auf den Bauch gelegt hatte. Das hielt seinen dünnen, kleinen Körper schön warm und die sich ständig wiederholenden, liebevollen Streicheleinheiten beruhigten ihn sehr. In diesem Moment dachte er wieder an seine neuen Freunde, die an der Regenbogenbrücke so lieb zu ihm gewesen waren und er fragte Gott, ob er wohl wieder dorthin zurück dürfte. Gott sagte: "Ja, aber nicht jetzt. Du wolltest erleben, was Liebe ist."

So gaben ihm die Menschen Stunde um Stunde seine Milcheinheiten (es kam ihm vor wie Tage, aber er wusste ja nicht was Zeit ist und außerdem war es ja auch dunkel um ihn herum) und in ihm kam eine Erinnerung an Wärme und Mutterliebe zurück.

Er wurde größer und lebhafter, und der Mensch nahm ihn immer häufiger mit und ließ ihn bei sich schlafen. Während er beschmust und geküsst wurde, konnte er dessen Herzschlag hören, der fest und lieb klang.

Dann kam eines Tages Gott und fragte ihn: "Bist du bereit zu uns auf die Regenbogenbrücke zurück zu kommen?" "Ja", antwortete er mit etwas Wehmut, weil sein Mensch ihn nicht gehen lassen wollte und zu weinen begann.

Er tat seinen letzten Atemzug und ging zurück zur Regenbogenbrücke. Von dort schaute er auf seinen Menschen, der immer noch weinte und den Körper in den Händen hielt, den er für seine neue Chance geborgt bekommen hatte.
"Danke Gott“, sagte er. "Liebe ist WUNDERBAR! Nun werde auch ich an der Regenbogenbrücke auf meinen Menschen warten, um ihm beim Wiedersehen zu sagen, wie sehr ich ihn geliebt habe."

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Beitragvon Tracey » So Jun 01, 2008 11:06 am

:flenn: :flenn:
Wir leben alle unter dem gleichen Himmel, aber wir haben nicht alle den gleichen Horizont.
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Beitragvon Martin » So Jun 01, 2008 12:44 pm

:oops: :oops: :oops:
>Marty<

Mit einem kurzen Schweifwedeln kann ein Hund mehr Gefühl ausdrücken, als mancher Mensch mit stundenlangem Gerede.
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Beitragvon Lina » So Jun 01, 2008 17:31 pm

:hurt:
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Beitragvon SG » So Jun 01, 2008 18:35 pm

:cry:
ich kenne es und heul trotzdem jedesmal wieder.
LG Silvia, mit 16 pfotiger Rasselbande :)
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Beitragvon Cocky » So Jun 01, 2008 18:39 pm

ich auch :cry:
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Beitragvon titus » Do Aug 07, 2008 18:00 pm

ich schließe mich schwimmend an... :flenn: :titanic:

ich hab so angst vor dem tag an dem billy gehen muß... auch wenns noch so lang hin ist.
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