Gestern Abend musste ich meine Luna einschläfern lassen
Auf den Tag genau sind es nun 3 Jahre und 4 Monate her, dass ich Dich das 1. Mal im Tierheim gesehen habe und nun musste ich Dich schon über die Regenbogenbrücke gehen lassen.
Ich hatte Dich auf der Homepage des TH Dellbrück gesehen, die Dich kurz zuvor aus Pécs in Ungarn geholt hatten. Ich fand Dich sehr ansprechend und Dein Schicksal berührte mich sehr. Aber da ich eigentlich einen Rüden wollte, fuhr ich zunächst wegen ihm nach Köln. Da der aber meinem blinden Linus zu wild erschien, kam er nicht in Frage. Ich saß schon wieder im Auto für die Rückfahrt als eine innere Stimme mir sagte, schau Dir doch mal Venusz an (das war Luna’s ursprünglicher Name). Als ich Dich im Zwinger sah, warst Du so klein und dünn und schimpftest gerade mit Deinem Nachbarn.
Auf unserem Kennenlern-Spaziergang wolltest Du immer wieder zurück zum TH. 1 Woche später hab ich Dich noch mal besucht und dort hattest Du dann den Katzentest bestanden und so entschied ich mich, Dich in der Folgewoche abzuholen.
Anfangs hattest Du Dich in der Wohnung nicht wohl gefühlt und wolltet fast durch die Scheiben laufen, um im Garten bleiben zu können.
Erstes Bild im Garten mit Zoom gemacht, weil sie da noch ganz alleine draußen sein wollte
Den Fernseher fandest Du total unheimlich. Vor der Katze hattest Du (noch fast 1 Jahr lang) ganz schreckliche Angst. Alleine lassen konnte man Dich keine 5 Minuten, dann hast Du einige Dinge zerlegt.
Der 1. TA-Besuch war erschreckend, da Du ganz schwere HD und Athrose hattest. Im Grund warst Du fast die ganze Zeit immer mal wieder krank zum Teil auch so heftig, dass Du stationär bleiben musstest und immer wieder etwas Neues auftrat. Vieles war auch durch das Alter bedingt, denn Du warst ja schon in einem fortgeschrittenen Alter. Oft stand es schon so schlecht, dass ich glaubte, wir schaffen es nicht mehr. Aber durch Behandlung und ständige Schmerzmittelgabe hattest Du auch längere Phasen, wo es Dir richtig gut ging. Ich denke, die schönste Zeit für Dich war Sommer/Winter 09.
Ich hab den Zeitpunkt irgendwie nicht genau mitbekommen, aber es kam der Tag, als Du plötzlich “zu Hause” warst. Du machtest nichts mehr kaputt. Die Katze und Du wurden fast Freunde. Durch Linus ruhige Art warst Du nie gestresst und hattest einen lieben Artgenossen an Deiner Seite. Ich glaube, Du hattest endlich Deine innere Ruhe und Sicherheit gefunden.
Leider haben Dich Deine Gebrechen wieder eingeholt und in den letzen Tagen ging es Dir wieder schlechter und dieses Mal solltest Du Dich nicht mehr erholen. In den fast 3,5 Jahren habe ich versucht, Dir alles an Liebe und Zuwendung zu geben, die Du vermutlich in Deinen vorherigen Leben nie erfahren durftest, obwohl Du so ein toller, lieber und freundlicher Hund warst. Den letzten Dienst, den ich Dir erweisen konnte war, Dich nun gehen zu lassen. Ich meine, Du hast es mir gezeigt und ich konnte es auch in Deinen Augen lesen, dass die Zeit nun gekommen ist und Du gehen wolltest - ich hofe, ich habe Dich nicht missverstanden.
Als der TA Dir die Spritze gab, bist Du ganz ruhig und langsam in meinen Armen eingeschlafen. Die Nacht hast Du noch hier im Wohnzimmer verbracht, so dass sich Linus und Mandy verabschieden konnten. Linus hat die erste Hälfte der Nacht ganz alleine im andere Zimmer in Deinem Korb geschlafen, was er noch nie in seinem Leben gemacht hat. Und Mandy hat Dir zum Abschied noch mal die Ohren abgeleckt, wie sie es zu Deinen Lebzeiten auch oft gemacht hat.
Gerade hab ich Dich begraben und Du liegst nun neben meinen beiden ersten Hunden unter einem schönen Baum. Ich denke und wünsche Dir, dass Du schon auf dem Weg ins Regenbogenland bist, wo Du endlich ohne Schmerzen herumtollen kannst.
Mach’s gut mein altes Mädchen! Du wirst mir sehr fehlen!