Die Essmanieren des Hundes
Gieriges Schlingen bedeutet nicht, dass der Hund am Verhungern ist.
Quelle: Verband für das deutsche Hundewesen (VDH) e.V.
11.01.06
Eine Katze zieht sich mit der erlegten Beute zurück und verzehrt sie in Ruhe und Gelassenheit. Wildlebende Hunde oder Wölfe jagen ihre Beutetiere dagegen im Rudel. Waren sie erfolgreich, so wird rasch zerrissen und verschlungen. Zunächst bedienen sich die ranghöheren Tiere, dann kommen die niedrigeren Hierarchiestufen. Da herrscht zwar eine gewisse Ordnung, trotzdem muß es schnell gehen.
Diese Eßmanieren haben auch unsere Hunde beibehalten. Die Nahrung schlucken sie im Eiltempo herunter, der Eßnapf ist bei gesunden Tieren bald blitzblank geleert. Die Experten des Verbandes für das Deutsche Hundewesen (VDH) e.V., Westfalendamm 174, 44141 Dortmund, Tel.: 02 31/5 65 00-0; Fax: 02 31/59 24 40, weisen darauf hin, daß man daraus nicht schließen darf, der Hund wäre völlig ausgehungert gewesen! Es handelt sich um ein völlig normales Verhalten, auf das sein Magen-Darm-System eingestellt ist. Ein Hund braucht nicht wie ein Kaninchen zu kauen - die Brocken werden im Magen verdaut.
Wer den Napf ständig nachfüllt - "Der Hund ist ja halb verhungert!" - züchtet sich schlechte Esser oder Fettmöpse heran. Man tut dem Tier keinen Gefallen, wenn es seine völlig normale Gier nach der täglichen Nahrung nicht mehr ausleben darf. Bedachtsam zu speisen ist eine menschliche Tugend, die wir von keinem Hund erwarten sollten!