Ich war vergangene Woche mit Cooper beim Augenarzt, weil mir auffiel, daß mein Schatz in der Dämmerung schlecht sieht und auch die Linsen sich sehr getrübt haben.
Eigentlich hatte ich mit „Grauem Star“ gerechnet, wäre nicht so tragisch gewesen, weil operabel.
Die Diagnose hat mich nun aber doch erst einmal umgehauen Progressive Retinaatrophie (PRA) ist nicht behandelbar und führt unweigerlich zur vollständigen Erblindung.
Die Krankheit ist bei Cooper auch schon recht weit fortgeschritten, er orientiert sich sehr stark an Spiky und Tessy und weil ich eher wenig mit ihm allein unterwegs bin,
ist das Ausmaß bisher nicht so sehr aufgefallen.
http://www.tieraugen.com//wp-content/up ... 03/PRA.pdf
So langsam hat sich der erste Schock gelegt und jetzt müssen wir das Beste aus der Situation machen und es liegt ein Haufen Arbeit vor uns, solange er noch etwas sieht
Hier mal eine Zusammenstellung auf dem Internet die es, so finde ich, auf den Punkt bringt:
VERTRAUEN
Die Basis für ein erfülltes, unbeschwertes Leben ist Vertrauen. Noch mehr als ein sehender Hund ist ein blinder Hund im Alltag auf die Unterstützung seiner Bezugsperson angewiesen.
Einem blinden Hund erschließt sich relativ schnell und leicht der Sinn von Signalen, die ihm den Alltag erleichtern (z.B. Ankündigung von Hindernissen).
FREIHEIT
Man muss den Spagat zwischen Sicherheit und Freiheit schaffen.
EMPATHIE
Einem blinden Hund fällt es naturgemäß oft schwerer als einem sehenden Hund Reize oder Situationen einzuschätzen. Ohne Sehvermögen wirkt einiges unvorhergesehener und bedrohlicher.
Blinde Hunde sind unter Umständen geräuschempfindlicher und können allgemein auf akustische oder taktile Reize stärker reagieren als andere Hunde.
Deshalb muss man helfend eingreifen bevor es ihm zu viel wird und er sich allenfalls genötigt sieht, sich selbst zu helfen, weil er mit der Situation überfordert ist. Dann darf eben kein Fremder ohne
Vorwarnung seinen Kopf tätscheln.
KOMMUNIKATION und ANKÜNDIGUNGEN
Das A und O einer gelungenen Beziehung mit Ihrem blinden Hund ist Kommunikation. Akustische Signale sind eine höfliche und angenehme Form von Kommunikation. Ein verbal angekündigter Richtungswechsel ist grundsätzlich einem Zupfen oder gar Rucken an der Leine vorzuziehen.
Ankündigungen stellen einen besonders wichtigen Aspekt von Kommunikation dar. Noch mehr als ein sehender Hund schätzt ein blinder Hund die Ankündigung von Handlungen, da diese auf den Hund schnell übergriffig und einschüchternd wirken können. Man sollte seinem blinden Hund z.B. das Anziehen des Brustgeschirrs, das Aufheben oder auch das Streicheln verbal ankündigen. Auch wenn ein blinder Hund durch seine anderen Sinnesorgane viele Situationen erstaunlich gut einschätzen kann, sollte auf verbale Ankündigungen nie verzichtet werden. Die daraus resultierende Erwartungssicherheit gibt ihm Halt und bewahrt ihn vor unangenehmen Schreckmomenten.
SIGNALE
Ein blinder Hund braucht spezielle Signale, um den Alltag möglichst uneingeschränkt meistern zu können. Ein Bordstein ist z.B. ein alltägliches Hindernis, bei dem der blinde Hund Hilfe braucht. Auch Richtungsangaben wie Links, Rechts oder Zurück sind hilfreich. Ein Stopp-Signal oder auch ein – für den Hund weniger einschränkendes – Langsamer-Signal sind wie ein Weiter-Signal äußerst zweckmäßig.
ARTGENOSSEN
Hunde kommunizieren überwiegend über optische Signale. Selbstredend liegt gerade darin die größte Einschränkung Ihres blinden Hundes. Deshalb sollte man ihn bei Begegnungen mit Artgenossen immer unterstützen.
Die andere Sinne des Hundes nutzen
Sei kreativ und nutze den Riech- und Gehörsinn deines Hundes! Die Nase ist sein wichtigstes Organ. Ein blinder Hund erkundet mit seinem ausgeprägten Riechsinnes seine Umwelt, nimmt unzählige Gerüche wahr und orientiert sich an diesen. Auch sein Gehör ist unserem Gehör weit überlegen. Das Sprechen mit freundlicher Stimme hat eine positive Wirkung. Gestalte deine gemeinsamen Spaziergänge mit interessanten Aufgaben, bei denen dein Vierbeiner seinen Riech- und Gehörsinn einsetzen kann (Dummyarbeit, ZOS, Leckerlis verstecken, Schnüffelteppich ) So lastest du ihn geistig und körperlich optimal aus. Denke auch an den Tastsinn deines Vierbeiners: Regelmäßiges Kuscheln, Kraulen und Massieren, besonders bei einem blinden Hund, stärkt die Beziehung.
Im Haus:
• Treppen sichern
• Möbel nicht mehr großartig umstellen – wenn doch mit Leine mehrmals die Wege erarbeiten
• Scharfe ecken schützen
• Nichts mehr herumstehen lassen
Draußen:
• Möglichst gleiche Wege gehen, das gibt Sicherheit
• Blindenhalstuch anziehen
Übungen:
• Das Glöckchen muss konditioniert werden.
• Heranrufen im Freilauf mit Ankersignal
• STOPP
• Stopp + Achtung + Stufe
• Weiter
• Langsam
• Im Hindernisparcours der Kommandos links/rechts Stopp erlernen
• Ankündigungen bei Suchspielen wann fängt das Spiel an, wann hört es auf
Am Freitag Abend haben wir unsere erste Trainingsstunde und ich bin schon sehr gespannt.