Babesiose

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Babesiose

Beitragvon Martin » Di Mai 08, 2007 22:45 pm

Babesiose (Piroplasmose)

Bei Babesia Canis handelt es sich um Protozoen, die in den Erythrozyten leben. Sie treten weltweit,in tropischen und subtropischen Gebieten auf – z. B. im Mittelmeerraum, aber auch in Ungarn. Neueste Untersuchungen haben auch in Deutschland und Luxemburg endemische Gebiete nachgewiesen. Überträger sind verschiedene Zeckenarten: Vor allem Dermacentor reticulatus und seltener die braune Hundezecke Rhipicephalus sanguineus.

Inkubationszeit: 10 Tage bis 3 Wochen

Krankheitsverlauf:

Der Krankheitsverlauf ist individuell und äußerst variabel. Ein akuter Verlauf kann gekennzeichnet sein von schlechtem Allgemeinbefinden, hohem Fieber (bis 42°C), Mattigkeit, Schwäche, Apathie, blasse bis gelbliche Schleimhäute, rot- oder grünbraun verfärbter Harn, Milzvergrößerung, Anämie (Blutarmut) und Nierenversagen. Besonders bei jungen Hunden mit massiver Infektion kann es aufgrund von auftretenden Gerinnungsstörungen zu einem perakutem Verlauf mit plötzlichen Todesfällen kommen. Bei einem chronischen Verlauf stellen wechselndes Fieber und Verlust an Kondition die Hauptsymptome dar. Eine atypische Verlaufsform wird gekennzeichnet durch Störungen des Zentralnervensystems, Bewegungsstörungen, Lähmungen, Krampfanfälle, Verdauungsbeschwerden.

Diagnose:

Der Nachweis erfolgt im Blutausstrich (Giemsa-gefärbt). Am aussagekräftigsten ist Kapillarblut, welches am Nagelbett oder der Ohrspitze abgenommen wird. Die Babesien sind in den Erythrozyten nachweisbar. Serologisch kann durch den Nachweis von Antikörpern mittels eines indirekten Immunfluoreszens-Tests eine Infektion festgestellt werden.

Therapie:

Imizol (Imidiocarb-dipropionat): 3mg (bis max. 6mg)/kg KG einmalig s.c. oder i.m., ein- oder zweimal im Abstand von 14 Tagen (in Deutschland nicht zugelassen)

Prophylaxe:

Ein wirksamer Zeckenschutz durch Parasitenhalsband (z. B. Kiltix, Scalibor) oder Spot-On-Präparaten (z. B. Exspot, Frontline – auch als Spray erhältlich) ist in endemischen Gebieten unerlässlich. Zusätzlich sollte der Hund nach jedem Spaziergang sorgfältig abgesucht und Zecken sofort entfernt werden.

Eine Impfung (inaktive Vakzine) mit Pirodog ist nur in endemischen Gebieten empfehlenswert. Der Impfschutz ist nicht absolut, der Impfstoff sehr teuer(in Deutschland nicht zugelassen)

Alternativ kann Imizol prophylaktisch verabreicht werden, in einer Dosierung von 2,4mg/kg KG s.c., einmalig gegeben schützt die Injektion den Hund ca. 4 Wochen vor einer Infektion.
>Marty<

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Beitragvon Cocky » Fr Mai 11, 2007 11:35 am

Babesiose wird auch in Deutschland immer mehr zum Thema:

http://www.br-online.de/kultur-szene/qu ... QKIGRKMJVC
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Beitragvon Martin » Mo Nov 19, 2007 21:24 pm

Informationen
http://www.dogs-magazin.de/content/thema/zecken.html

Erkrankungen beim Hund durch Zecken gibt es viele. Zu der meist gefürchteten gehört die Babesiose, die so genannte "Hundemalaria". Im Gegensatz zu der Hunde-Anaplasmose und FSME, beide übertragen durch die heimische Zecke, dem Holzbock, werden die Erreger der Babesiose durch Auwald-Zecken weitergegeben. Bislang ging man bei der Babesiose von einer Übertragungszeit der Erreger von mindestens 72 Stunden aus.

Eine aktuelle Studie der FU Berlin zur Ermittlung des Übertragungszeitraums hat jetzt ergeben, dass diese Angabe nicht immer zuverlässig ist. Die von Prof. Dr. Eberhard Schein vom Institut für Parasitologie der FU Berlin vorgestellte Studie belegt, dass sich Hunde bei einem Befall durch eine männliche Auwald-Zecke bereits innerhalb von 12 Stunden infizieren können. Wodurch verkürzt sich die Übertragungszeit der Babesiose-Erreger auf Hunde so rapide? Die Entwicklung infektiöser Babesien-Stadien wird aktiviert, wenn eine Zecke auf einen Wirt trifft. Wissenschaftler fanden heraus, dass männliche Auwald-Zecken auf der Suche nach Weibchen nach einem ersten Wirtstier oft noch ein zweites Tier aufsuchen. Wenn die bereits infektiöse Zecke dann anschließend auf einen Hund wechselt, kann sie diesen umgehend mit dem ersten Stich infizieren.

Nicht erst jetzt wird deutlich, wie wichtig eine wirksame Prophylaxe von Frühjahr bis Herbst für unsere Hunde ist. Im Zweifelsfall sind es diese hochwirksamen Anti-Zecken-Präparate, die das Leben unseres Hundes schützen, wenn der Kontakt mit der Zecke einmal stattgefunden hat. Anti-Zecken-Mittel gibt es von einer Vielzahl von Herstellern. Im Trend liegen folgende Präparate:

Am verbreitesten sind die sogenannten Spot-on Präparate, wie z.B. Advantix von Bayer. Diese Präparate werden an einem oder zwei Punkten des Hundes aufgetragen und verteilen sich dann selbsttätig über den ganzen Körper. Dabei dringen in die Anti-Zecken-Mittel in die obere Hornhaut des Hundes ein und schützen ihn so über mehrere Wochen. Besonders zu empfehlen sind Wirkstoffe mit einer Zweifachwirkung: zum einen wird der Zecken- oder Mückenbiss von vornherein durch die so genannte Repellentwirkung verhindert. Sollte sich der Parasit doch festsetzen, wird er durch die insektizide und akarizide Wirkung des Präparats abgetötet. Die Repellentwirkung ist dabei besonders wichtig. Sie wirkt wie ein unsichtbares Moskitonetz und schützt so den ganzen Hund, in der Regel weit über 90 Prozent vor Zecken, Mücken und Flöhen. Die Schutzstoffe sind nicht wasserlöslich. Gelegentliches Schwimmen, Baden oder Regen vermindern deshalb ihre Wirkung nicht. Erst nach ca. 4 Wochen verlieren sie durch Schuppung der Haut ihre Wirkung und müssen erneut aufgetragen werden. Infos unter www.advantix.de

Bis zu 6 Monaten Ruhe vor Zecken und Mücken für Bello und Co. verspricht Scalibor, das neuartige Ungeziefer-Halsband von Hersteller intervet. Das Scalibor Protectorband gibt den Wirkstoff Deltamethrin gleichmäßig ab. Der Wirkstoff aus dem Halsband verteilt sich in der Lipidschicht der Hundehaut und breitet sich so über den gesamten Körper aus. Auch Scalibor zeichnet sich durch eine Mehrfachwirkung - repellent - und letale Wirkung und eine sehr gute Verträglichkeit aus - schon bei Welpen ab 7 Wochen einsetzbar. Erhältlich in verschiedenen Farben und Größen. Achtung: Die volle Wirksamkeit des Halsbandes tritt erst nach einer Woche ein. Außerdem sollte das Halsband zum Baden abgenommen werden, da der Wirkstoff für Organismen im Wasser schädlich sein kann. Infos unter www.scalibor.de

Gar eine Wirksamkeit von zwei Jahren soll der Anhänger tic-clip von Anibio haben, vertrieben durch die Firma Specht Bio Pharma. Angeblich allein durch die auf gebrauchsfertige Anhänger aufgeprägte bioenergetische Ladung werden Zecken und Mücken abgeschreckt. Laut Hersteller verfügt der tic-clip Anhänger über "eine spezielle Schicht mit hohem Abstrahlungspotential und sehr großer Speicherkapazität". Der Hersteller versichert, dass dadurch im Umfeld des Anhängers und somit in der Umgebung des Tieres (unabhängig von dessen Größe) ein besonderes Schwingungsfeld entsteht, das die Zecke oder Flöhe nicht mehr auf Hund oder Katze reagieren lässt. Weder die Wirkungsweise der speziellen Schicht noch der bioenergetische Ladung werden eingehender erläutert. Doch wer zweifelt, bekommt zu lesen: "Ähnlich wie in der Homöopathie kann man bioenergetische Ladung zwar nicht sehen doch die erfolgreiche Anwendung in den letzten Jahren (Markteinführung im Jahr 2000) bestätigt die Wirksamkeit des tic-clip." Auch der Tic-clip entfaltet seinen vollen Schutz erst nach ca. 5 Tagen ab der ersten Anwendung. Bei immungeschwächten Tieren, während der Läufigkeit oder einige Tage nach einer Impfung kann die Wirkung des tic-clip's kurzfristig beeinträchtigt sein. Infos unter www.anibio.de
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